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Team News | 19.08.2021

Erster Renneinsatz nach Olympiasieg: Matt Walls startet in seine zweite Saisonhälfte mit der Tour of Norway

Mit gleich zwei Medaillen kehrte Matt Walls von den Olympischen Spielen in Tokyo zurück. Nach seinem Triumph im Omnium holte er auch noch Silber mit seinem Partner Ethan Hayter im Madison. Nun liegt der Fokus aber ganz auf der Straße.

 

Zwar galt Walls als amtierender Europameister als einer der Mitfavoriten im Omnium, dass es letztlich aber in so überragender Manier zur Goldmedaille gereicht hat, war auch für Matt eine Überraschung. „Es ist immer noch unglaublich, erwartet hatte ich das keinesfalls. Natürlich wollte ich eine Medaille gewinnen, dass es gleich zwei bei meinen ersten Olympischen Spielen geworden sind, ist der Wahnsinn. Den Moment, als ich mit der britischen Flagge um die Schulter meine Ehrenrunde gedreht habe, werde ich nie vergessen“, versucht Matt seine Gefühle in Worte zu fassen.

Seit 2021 im Team von BORA – hansgrohe, war die Vorbereitung ein Drahtseilakt. Neben den Einsätzen auf der Straße wurden punktuell Trainingscamps und Wettkämpfe auf der Bahn eingeschoben. Dazu Walls: „Die Unterstützung, die ich sowohl von BORA – hansgrohe als auch von British Cycling hatte, war großartig. Die Basis waren die Straßenrennen. Ich denke, ich habe mich da als Fahrer in diesem Jahr sehr gut weiterentwickelt. Letztes Jahr bin ich nur ein Straßenrennen gefahren, in diesem Jahr hatte ich ein gutes Frühjahr mit vielen Einsätzen wie z.B. einigen belgischen Halbklassikern. Da bekommt man eine völlig andere Rennhärte. Ich konnte aber auch an allen wichtigen Camps von British Cycling teilnehmen, was enorm wichtig war, um nicht die Schnelligkeit zu verlieren.“

Auch für BORA – hansgrohe Head-Coach Dan Lorang war die hybride Vorbereitung Neuland: „Zuerst muss man hervorheben, dass die Zusammenarbeit mit British Cycling wirklich sehr gut war und ich denke, nur durch diese Zusammenarbeit war der Erfolg am Ende auch möglich. Wir hatten schon in der Saisonplanung die Rennen auf der Straße und Camps auf der Bahn abgestimmt. Da muss man festhalten, dass Matt sich im Frühjahr wirklich sehr gut entwickelt hat. In der aeroben Ausdauer hat er einen regelrechten Leistungssprung gezeigt, aber auch bei der Belastungsverträglichkeit allgemein hat er ein neues Niveau erreicht. Darum hat er harte Trainingsphasen auch sehr gut weggesteckt. In den letzten 8 Wochen vor Olympia haben wir dann seine Trainingspläne im Detail mit British Cycling abgestimmt. So kam ein guter Mix aus Einheiten auf der Straße und auf der Bahn zustande.“

Dennoch gab es auch schwierige Phasen, besonders als Matt im Frühjahr vor einem Rennen in Belgien positiv auf Covid getestet wurde. „Das war echt hart. Ich war in Quarantäne und konnte den Jungs nur im TV bei den Rennen zusehen. Zu dieser Zeit wusste ich auch wirklich nicht, ob ich rechtzeitig wieder fit werde, denn die Qualifikation stand noch an und ich hatte einige Tage auf dem Rad verloren. Ich habe mich dann einfach darauf konzentriert jeden Tag, jede Woche, einen Schritt nach dem anderen zu gehen und konnte so wieder mein altes Niveau erreichen. Auch da haben mir die Rennen auf der Straße davor sicherlich geholfen, denke ich. Und am Ende ging ja alles gut aus“, beschreibt Walls die Zeit nach der Quarantäne.

Nun will sich der Olympiasieger aber auf die Straße konzentrieren. Bei der Tour of Norway zeigt er sich zum ersten Mal im BORA – hansgrohe Trikot nach seiner Rückkehr aus Tokyo. Zu seinen Zielen meint Matt: „Natürlich liegt der Fokus nun auf der Straße, aber konkrete Ziele habe ich im Moment nicht so richtig. Irgendwie war die Zeit seit meiner Rückkehr auch so intensiv, also ich musste das alles erst einmal verarbeiten. Ich möchte mich einfach als Rennfahrer weiterentwickeln, das hat im Frühjahr schon gut geklappt. Ich denke, wenn ich weiter hart arbeite, dann kann ich über kurz oder lang meine Schnelligkeit auch auf der Straße ausspielen, denn natürlich möchte ich gute Resultate einfahren und irgendwann auch auf der Straße gewinnen. Ob das in diesem Jahr schon möglich ist, ist schwer zu sagen. Aber wenn ich einfach wieder einen Schritt nach dem nächsten gehe, bin ich zuversichtlich, dass ich auch auf der Straße erfolgreich sein kann.“

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