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Team News | 21.10.2021

Eine Überstellungsetappe beim Cape Epic bringt die Fahrer nach Slanghoek und von dort weiter ins Camp Richtung Cape Peninsula

Nach drei harten Tagen in den Bergen folgte heute eine Etappe mit Überstellungscharakter. Entsprechend waren auch die Straßen oft breiter, die durch weite Felder eines durch Landwirtschaft geprägten Gebiets führten. Von Saronsberg ging es über 73 Kilometer nach Slanghoerk, wobei erst nach einer Querung des Breede Flusses der letzte Teil der Etappe auf Trails gefahren wurde. Dort allerdings wechselte auch der Untergrund zu grobem Schotter und wurde dadurch technisch anspruchsvoller, bevor das Ziel im Goudini Spa erreicht war.

„Für uns hat sich das heute mehr nach Rennen angefühlt. Wir sind relativ lange im ersten Feld gefahren, da kommen uns die breiten Straßen entgegen, denn alles war mehr wie ein echtes Peloton, in dem wir uns natürlich leicht bewegen können. Nach einem Drittel der Strecke haben wir den Tag dann wieder richtig genossen“, erzählt Ben Zwiehoff nach einem weiteren aufregenden Tag in der atemberaubenden südafrikanischen Natur. Auch Lennard Kämna kam der etwas andere Charakter der Etappe heute entgegen: „Gestern habe ich teilweise ziemlich gelitten. Einerseits wegen der Hitze, andererseits wegen den harten ersten Tagen. Heute war alles gefühlt etwas einfacher. Wir waren auch nicht so lange unterwegs, von da her war das ein sehr guter Tag.“

Entlang des Limietberg-Gebiges schlängelten sich die Wege ins Slanghoek Tag und obwohl die Berge immer für eine spektakuläre Kulisse sorgten, führten die Anstiege heute nur entlang der Bergrücken. „Irgendwie sieht hier jeder Tag ziemlich anders aus, die Kulturlandschaften wechseln sich mit Nationalparks ab. Die Weinberge der ersten Tage haben wir nun hinter uns, heute sah das alles mehr nach klassischer Landwirtschaft aus mit weiten Getreidefeldern“, erklärt Lennard. Ben ergänzt, dass sich dadurch auch der Untergrund verändert: „Heute waren einige Wege sehr sandig und man ist ganz schön eingesunken. Dann gab es auch Passagen mit Schlamm, bevor der Untergrund am Ende wieder eher hart und steinig war. Aber in jedem Fall war das wieder ein sehr cooler Tag mit wahnsinnig schönen Passagen.“

Zum ersten Mal war das Etappenziel heute nicht auch gleichzeitig das Camp. Rund 45 Minuten mussten die Fahrer noch zur Cape Peninsula Universität in Wellington überstellt werden.

 

TECH TALK

Neben den körperlichen Herausforderungen, die das Cape Epic an die Fahrer stellt, wird auch das Material bis an die Grenzen belastet. Entsprechend wichtig ist das Set-up der Bikes, wie Mario Lexmüller in einer seiner Funktionen als Mechaniker erklärt: „Grundsätzlich haben Ben und Lenni hier ein Standard-Set-up auf ihren Specialized Epic Bikes. Wir fahren Shimano XTR Komponenten, Rock Shock SID Ultimate Gabeln, Rock Shock Brain Dämpfer und Roval 29 Control SL Laufräder. Das Bike hat rennfertig 10,2 kg.“ Einige individuelle Feinheiten gibt es aber dennoch. „Lenni fährt vorne einen Regenreifen, auch im Trockenen. Einerseits hat der mehr Grip und Stabilität, was ihm mehr Sicherheit am Vorderrad gibt. Außerdem hat der Reifen eine stärkere Karkasse und wenn Lenni das Rad nicht sauber über Steine lupft, schlägt der Reifen nicht so schnell durch“, führt Mario aus und erzählt weiter: „Die Gabeln werden jeden Tag speziell auf die Etappe eingestellt, also der Luftdruck entsprechend verändert. Ben hat zusätzlich noch ein etwas verändertes Gabel-Set-up damit die Gabel einen schnelleren Rebound hat.“Außerdem ist bei beiden die Übersetzung leicht verändert. „Hinten fahren die Jungs Standard, also 11-50 Zähne. Vorne haben wir aber statt 34er auf 36er Kettenblätter umgebaut. Sie sind von der Straße ja größere Übersetzungen gewohnt und darum hilft ihnen das einen guten Rhythmus zu finden“, so Lexmüller.  

Aber nicht nur auf technische Details wird geachtet, auch die Fahrer müssen sich auf jede Etappe einstellen und besprechen etwaige Besonderheiten in einem täglichen Briefing.

„Es gibt auch jeden Abend eine taktische Besprechung der nächsten Etappe. Wir gehen da mit den anderen Specialized-Teams mögliche Rennsituationen durch, aber auch die technischen Schlüsselstellen. Neben der Linienwahl geben uns die anderen Jungs auch Tipps zum Set-up. Das ist echt hilfreich und wir sind sehr froh, dass uns Specialized hier so super integriert hat. Wir können dann für uns einfacher eine grobe Pacing-Strategie festlegen, weil wir besser einschätzen können, was uns erwartet“, unterstreicht Ben den Teamgeist, der irgendwie auch den Spirit des Cape Epic ausmacht.

 

Fotos: ©Michal Cerveny 

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