zurück zur Übersicht
Team Interviews | 25.03.2020

So können Smoothies helfen, das Immunsystem zu stärken

Als Nutritionist kümmert sich Robert Gorgos beim Team BORA-hansgrohe um das Ernährungsprogramm der Radprofis. Unter sein Aufgabengebiet fallen dabei nicht nur Ernährungsempfehlungen für Training und Rennen, sondern auch beispielsweise die Lebensmitteleinkäufe für die Rennverpflegung. Im Interview sprachen wir mit dem Ernährungswissenschaftler darüber, wie Sportler durch Ernährung ihr Immunsystem stärken können.

Robert, im Zuge der Coronavirus-Krise informieren sich viele Radfahrer darüber, wie sie ihr Immunsystem stärken können. Inwieweit kann man hier durch die Ernährung etwas bewirken?

Robert Gorgos: Es gibt in der Ernährung keine Wirkstoffe die explizit gegen Corona oder andere Viren wirken, aber tatsächlich kann man das Immunsystem allgemein durch die richtige Ernährung unterstützen. Das gilt umso mehr, als dass derzeit nur wenige Deutsche die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wirklich umsetzen. Aktuelle Zahlen besagen, dass nur 13 Prozent die empfohlene Menge an Gemüse, nur 41 Prozent die empfohlene Menge an Obst zu sich nehmen. Und hier sprechen wir nur ein über die Mengen und noch nicht die Qualität. Da gibt es also bei vielen durchaus Potenzial nach oben.

Wie gehst Du konkret bei den Profis vor, die Du betreust?

Gorgos: Vorneweg muss ich sagen, dass wir hier keine strikten Ernährungspläne machen. Vielmehr geht es darum, eine gesunde Basis in Sachen Ernährung zu schaffen. Beim Einkaufen bauen wir auf regionale Produkte, wir achten sehr auf Qualität und natürlich achten wir auch darauf, wie wertvoll die entsprechende Nahrung ist. Wenn wir übers Immunsystem reden, sind etwa besonders die sogenannten Sekundären Pflanzenstoffe wichtig. Sie sind in Gemüse, Obst, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Nüssen sowie Vollkornprodukten enthalten und dienen den Pflanzen als Abwehrstoffe – und können entsprechend auch dem menschlichen Immunsystem helfen.

Gibt es Nahrungsmittel, die Du hier besonders empfehlen kannst und die in Eurer Teamküche immer wieder verwendet werden?

Gorgos: Sicherlich gibt es hier einige Klassiker, auf die wir aufgrund ihrer fördernden Wirkung für das Immunsystem häufig setzen. Zu nennen sind etwa Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Kohl, Brokkoli, Zitronen, Nüsse oder frische Kräuter. All diese Speisen sind extrem reich an den bereits genannten sekundären Pflanzenstoffen. Wir nutzen sie sowohl für unsere Menüs als auch bei der Zubereitung von Smoothies. Man sagt übrigens, dass die Sachen, die vor der Haustüre wachsen, für den Menschen aus der jeweiligen Region am besten geeignet sind, um das Immunsystem zu stärken.

Wie sieht bei den Radprofis die Ernährung über den Tag gesehen aus?

Gorgos: In der Früh gibt es bei uns meistens saisonales Obst und Smoothies. Mittags nach dem Training oder Rennen Pasta und Salat. Abends gibt es dann eher leicht verdauliche Menüs – etwa einen Antipasti-Salat mit einer Mischung aus rohem und gedünstetem Gemüse. Zudem bieten wir auch hier oft den ein oder anderen Smoothie an. Ein Thema in Sachen Immunsystem sind zudem probiotische Lebensmittel wie Joghurt, naturtrüber Apfelessig oder Sauerteigbrot, die gut für die Darmflora sind. Ein gesunder Darm kann schließlich auch sehr viel zu einem guten Immunsystem beitragen.

Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen haben nicht wenige Radsportler ihr Training ins Innere verlegt. Gerade beim Rollentraining ohne Fahrtwind schwitzt man dabei wesentlich mehr als draußen. Kannst Du uns zum Abschluss noch Tipps geben, wie man damit in Sachen Ernährung umgehen kann?

Gorgos: Das ist gerade ein großes Thema. Beim Indoortraining ist es wichtig, dass man die Schleimhäute regelmäßig befeuchtet, ansonsten dringt ein möglicher Virus viel leichter ein. Neben dem Raumklima kommt es also vor allem darauf an, viel zu trinken und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Eine Möglichkeit sind zum Beispiel Mineralstoffgetränke. Unser Partner HIGH 5 bietet beispielsweise ein Produkt mit Echinacea-Mischung an, dass das Immunsystem stärken soll. Nach dem Training setzen wir oft auch auf Tees mit Ingwer und Zitrone. Abends gibt es für die Radprofis zudem oftmals Krombacher o,0%, um den Mineralstoffhaushalt aufzufüllen. In Sachen Lebensmittel können hochwertige Salze helfen, ebenfalls gut ist Trockenobst – etwa Apfelringe, Aprikosen, Datteln, Feigen oder Rosinen.

Robert, vielen Dank für das Interview und die vielen Tipps!

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Paris-Nizza: BORA - hansgrohe bleibt bei der ersten Bergankunft hinter den Erwartungen zurück
Späte Windkante bleibt ohne Folgen auf der dritten Etappe bei Tirreno-Adriatico
Zweite Etappe bei Tirreno-Adriatico endet wie erwartet im Massensprint
Paris-Nizza: BORA - hansgrohe beim Mannschaftszeitfahren auf Rang sechs