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Team News | 24.04.2016

Egal ob Sonne oder Schnee, Konrad hat die Beine.

Starker 15. Platz für Patrick Konrad in mythischen Wetterbedingungen bei Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Heute war einer jener Tage, an denen man versteht warum Radsportler auch als „Helden der Landstraße“ bezeichnet werden. Nur 1 Grad Celsius, Schneefall an den Anstiegen der Ardennen und über 250 Kilometer zwischen Lüttich und Ans zurückzulegen.

Doch auch in diesen extremen Bedingungen war das Rennen von Anfang an schnell. Die Strecke musste vom Veranstalter etwas angepasst werden und wurde dadurch um rund 30 Kilometer verkürzt, dennoch eine extreme Prüfung für die Profis. Nach der ersten Rennstunde hatte sich eine 7-Mann Gruppe vom Feld abgesetzt. Mit dabei von BORA – ARGON 18 wieder einmal Cesare Benedetti. CeCe und seine Fluchtgefährten konnten ihren Vorsprung auf bis zu 9 Minuten in der ersten Rennhälfte ausbauen. Nachdem Movistar allerdings an der Spitze des Feldes zu arbeiten begann, wurde auch der Vorsprung der Fluchtgruppe wieder stetig kleiner.

Als der Vorsprung dann unter 2 Minuten zusammengeschmolzen war, versuchten einige Fahrer die Spitzengruppe zu sprengen. Mit Erfolg. Cesare konnte dem Tempo ca. 45km vor dem Ziel nicht mehr folgen, und wurde wenig später an der berühmten „La Redoute“ vom Feld eingeholt. Als auch die restlichen Ausreißer gestellt wurden, begann am „Roche-aux-Faucons“ ein gnadenloses Ausscheidungsfahren, geprägt vom Tempo des Feldes und den immer noch extremen Wetterbedingungen. Die Hauptgruppe wurde so auf dem Weg nach Ans nach und nach kleiner, mit jedem Anstieg mussten einige Fahrer diesem fast mythischen Rennen Tribut zollen.

In dieser ersten Gruppe vertreten war mit Patrick Konrad auch einer der BORA – ARGON 18 Kapitäne. Der junge Österreicher zeigte eine herausragende Leistung und konnte das Tempo der Besten bis zum Schluss mitgehen. Nach den sonnigen Tagen beim Giro des Trentino, umso beeindruckender, wie schnell sich Patrick an die Kälte heute anpassen konnte. Am Ende wurde er mit einem starken 15. Platz belohnt.  W. Poels holte sich den Sieg, wobei heute jeder Finisher ein echter Gewinner ist.

„Das war heute wirklich richtig hart. Am Anfang dachte ich meine Beine reichen heute nicht, ich habe mich noch etwas müde vom Trentino gefühlt. Nach ca. 200km dachte ich dann, es gibt eine 50:50 Chance, dass ich an einem der Anstiege explodiere oder doch mithalten kann. Ich hatte dann den Eindruck, dass ich mein Niveau halten konnte, als die Anderen müder wurden. An dem neuen Kopfsteinpflaster-Stück war ich echt am Limit. Aber als ich dann den letzten Kilometer gesehen hab, dachte ich, dass sich vielleicht sogar die Top Ten ausgehen. Ich hab mich dann darauf konzentriert in der letzten Kurve vorne zu sein, hatte aber auf der Zielgeraden einfach nicht mehr die Kraft, um durchzuziehen. Der 15. Platz bei diesem, wirklich besonderen, Lüttich-Bastogne-Lüttich ist aber ein Wahnsinns-Ergebnis für mich und das Team, alle haben heute wieder einen tollen Job gemacht.“ – Patrick Konrad

„Heute war einer jener Tage, an denen man froh ist, nicht mehr selbst auf dem Rad zu sitzen. Für die Fans und den Sport ein riesen Spektakel, aber für die Fahrer echt am Limit. Gratulation an Patrick (Konrad), der ein fantastisches Rennen gefahren ist. Aber auch das ganze Team war heute toll, es ist eigentlich alles nach Plan verlaufen. CeCe (Benedetti) war in der Spitzengruppe dabei, und einer unserer Leader war im Finale in der ersten Gruppe, wir können also rundum zufrieden sein. Ein wenig schade ist das Paul Voß heute richtig erfroren ist, ich denke unter „normalen“ Bedingungen hätte auch er heute mehr zeigen können.“ - Enrico Poitschke, sportlicher Leiter

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